Produktionen • Karl Ritter - Ritter Rot

  1. Schattenflug (6:04)
  2. Zaffkaesk (3:46)
  3. E-265 (3:26)
  4. Inselfrau (1:15)
  5. Zaffka (9:52)
  6. Pentesilea (2:17)
  7. Vogt Jaspar (1:29)
  8. Halbzeit Blues (6:45)
  9. Drachenflug (9:36)
  10. Ritters Tafelrunde (3:25)

Produced by Karl Ritter
All compositions KARL RITTER, AKM 2007, Austria
Recorded from February to July 2007
at the studios: CPO-OLLERSBACH
Technik: THOMAS RANOSZ

RECORDABLE Stockerau
Technik: BERNHARD GITTENBERGER, BÄRLIN, CHRIS SCHEIDL, RITTERSTUBN, KARL RITTER
Mix-and Mastering: CHRIS SCHEIDL
Released 2007 on Windhundrecords

Als es die Beatles schon nicht mehr als Band gab, brachten sie (oder die Herrschaften bei der Plattenfirma) zwei Doppelalben heraus, die noch heute in keiner "Fab Four"-Sammlung fehlen dürfen und für viele erst den Einstieg in die Musik der wohl bedeutendsten Band des 20. Jahrhundert darstellten: das "rote" und das "blaue Album", die ihre wichtigsten Songs aus den Jahren 1962-1966 bzw. 1967-1970 enthielten.

Da es Karl Ritter als Solo-/Ensemblemusiker und österreichischen Ausnahmegitarristen immer noch gibt - und er aktiver ist denn je -, kann er nicht ewig darauf warten, daß irgendein Label seine Werkschau herausbringt. Sein rotes und sein blaues Album erscheinen also schon jetzt. Die beiden Tonträger stellen ebenfalls verschiedene Aspekte des künstlerischen Schaffens vor; im Unterschied zu den Beatles entstammen diese aber nicht aufeinanderfolgenden kreativen Phasen, sondern sind parallel und in der jüngeren Vergangenheit entstanden. Auch wenn sie sich anhören, als würden zwei völlig verschiedene Musiker dahinterstecken ...

Das blaue, akustische Album präsentiert die ruhigere, gelassenere Seite Ritters, seine ganz private Auffassung von Folk, Lagerfeuermusik und der Spur Blues, die bei traditionellem Gitarrenspiel nie fehlen darf: "Die Welt des kleinen Klangraumorchesters", wie er das einmal genannt hat. Auf dem roten Album regiert das elektrische, elektronische Experiment; da überrascht Karl Ritter mit Noise-Attacken, Ausflügen in das Innere von Computerchips, Reisen durch die Welt der Geräusche und ungewohnten Töne.

Zusammen ergeben die beiden CDs das Hörbild eines vielseitigen Künstlers, der in der Rock-, Pop-, Film- und Instrumentalmusik dieses (und nicht nur dieses) Landes bereits viel zu sagen hatte - und noch viel zu sagen haben wird. Lassen Sie sich überraschen, hören Sie gut zu und stellen Sie dann die beiden Alben in Ihren Plattenschrank. Gleich neben die Beatles.

Peter Hiess